Pünktlich nach dem Winter wiederholt sich das Gleiche: Die Frühjahrsmüdigkeit meldet sich verlässlich nach dem Winter. Während Bäume, Blumen, Sträucher und andere Pflanzen sprießen und aufblühen, fühlen wir Menschen uns müde, schlapp und energielos. Was steckt hinter diesem Phänomen und was können wir gegen Frühjahrsmüdigkeit tun?
Wann beginnt die Frühjahrsmüdigkeit?
Die Frühjahrsmüdigkeit beginnt ab Februar, wenn die Sonnenstunden und Tage länger werden und kann bis Mai andauern. Bei manchen Menschen ist die Frühjahrsmüdigkeit kaum spürbar, während es bei anderen zu schweren Auswirkungen und Beeinträchtigungen kommen kann.
Wie macht sich die Frühjahrsmüdigkeit bemerkbar?
Warum sind wir im Frühjahr so müde? Schlafforscher und Biologen führen das Phänomen von verringerter Leistungsfähigkeit und andauernder Mattigkeit auf den Klimawechsel zwischen Winter und Sommer zurück. Der Körper muss sich auf die höheren Temperaturen einstellen. Er reagiert auf die Wärme mit erweiterten Blutgefäßen und damit senkt sich der Blutdruck. Wir leiden unter Frühjahrsmüdigkeit. Auch wenn es sich bei der Frühjahrsmüdigkeit nicht um eine Krankheit handelt, fühlen wir uns schlapp, matt, antriebslos, müde und gereizt.
Diese Frühjahrsmüdigkeit Symptome sind bekannt:
- Niedriger Blutdruck
- Müdigkeit und Schläfrigkeit am Tag
- Schlaflosigkeit in der Nacht
- Verringerte Leistungsfähigkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Kreislaufprobleme
- Gereiztheit
- Depressive Verstimmungen
Was ist die Ursache für Frühjahrsmüdigkeit?
Warum wir unter Frühjahrsmüdigkeit leiden, erklärt uns die Neurobiologie und evolutionsbedingte Prozesse: Wie viele Vorgänge in unserem Körper, sind es auch hier die Hormone, die für die Frühjahrsmüdigkeit verantwortlich sind. Während Endorphine und das Hormon Serotonin, das „Gute-Laune-Hormon“, für die Aktivierung unseres Körpers, unsere gute Stimmung und Glücksgefühle zuständig ist, hilft Melatonin uns dabei ruhig und am Abend müde zu werden, einzuschlafen und in der Nacht erholsam durchschlafen zu können.
Im Winter produziert der Körper mehr Melatonin. Das ist zurückzuführen auf Ur-Zeiten, in denen der Mensch im Winter weniger Nahrung zur Verfügung hatte und sich wegen der Kälte ruhig halten musste.
Ausgelöst durch die höheren Lichtverhältnisse im Frühjahr, benötigt der Körper ungefähr zwei bis vier Wochen, bis das Verhältnis der Produktion von Melatonin und Serotonin wieder ausgeglichen und an die Jahreszeit angepasst ist. Deswegen fühlen wir uns in dieser Phase oft müde und schlapp oder haben Kopfschmerzen und unsere Leistungsfähigkeit ist noch eingeschränkt.
Was tun gegen Frühjahrsmüdigkeit?
Das Zauberwort gegen Frühjahrsmüdigkeit heißt: Licht! Bereits unsere Großeltern haben das beste Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit empfohlen und praktiziert: „Aufstehen und schlafen gehen mit den Hühnern“. Das jetzt vermehrte Tageslicht hilft uns dabei, die Frühjahrsmüdigkeit in den Griff zu bekommen. Kombiniert mit dem zweiten Zauberwort, der Bewegung, können wir der Frühlingsmüdigkeit erfolgreich begegnen.
Es ist empfehlenswert, möglichst früh am Morgen bei Tagesanbruch nach draußen zu gehen und eine gute Portion Licht zu tanken, Sonnenbäder, ausgedehnte Spaziergänge oder Sport im Freien zu machen. Das hilft dem Körper bei der Produktion von mehr Glücks- und Wachhormonen. Abends, bei Tagesende, sollten wir uns möglichst wenig künstlichem Licht aussetzten und unserem natürlichen Schlafrhythmus folgen.
Besteht ein Zusammenhang zwischen Frühjahrsmüdigkeit und Vitaminmangel?
Der Körper benötigt für die Hormonproduktion ausreichend Nährstoffe. Dazu gehört auch, dass der Körper mit Vitaminen versorgt ist. Fehlen essenzielle Nährstoffe, wie Mineralien oder Vitamine, dann kann der Körper die benötigten Hormone nicht vollständig und ausreichend produzieren. Es kann zu einem Ungleichgewicht im Hormonhaushalt und zu Beschwerden kommen. Den Vitaminhaushalt kann man mit einer Blutprobe bei seinem Hausarzt einfach überprüfen lassen.
Gibt es gegen Frühjahrsmüdigkeit Hausmittel?
Neben Licht und Bewegung wirken neben einer ausgewogenen Ernährung anregende und belebende Mittel oder helfen unserem Organismus bei der Produktion von Glückshormonen und Botenstoffen.
- Frisches Obst und Gemüse der Saison
- Dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil
- Pfefferminzöl
- Johanniskraut
- Schwarzdorn, Schlehenblüten
Auch kalte Umschläge im Nacken, Wechselbäder nach Kneipp, Wechselduschen oder Saunagänge können dem Körper helfen, wieder in Schwung zu kommen.
Kennst du Menschen, die jedes Jahr wieder unter Frühjahrsmüdigkeit leiden? Wenn du ihnen helfen möchtest, dann kannst du diesen Artikel einfach mit ihnen teilen. Was hilft dir gegen Frühjahrsmüdigkeit? Teile deine Erfahrung in einem netten Kommentar mit unseren Lesern.
Foto: Almeida Portugal Pixabay